Manuela Klöckner-Marseglia – 2024-02 fabian

Frank Martin

1890 (Genf) - 1974 (Naarden, Holland)
Er war der jüngste Sohn und das 10. Kind eines Pfarrers und entstammte einer Familie, die seit 1750 in Genf ansässig war. Nach dem Besuch des humanistischen Gymnasiums wandte er sich zunächst dem Studium der Naturwissenschaften und der Mathematik zu.

Erst 1910 entschied er sich endgültig für die Musik und studierte Harmonielehre, Komposition und Instrumentation bei Joseph Lauber in Genf. Nach dem Studium folgten Aufenthalte als freischaffender Komponist in Zürich, Rom und Paris.

1928-1939 wirkte er als Lehrer für Improvisation und Theorie des Rhythmus am Institut "für rhythmische Gymnastik" von Émile Jaques-Dalcroze in Genf. 1933-1940 leitete er das Technikum Moderne de Musique in Genf. Ab 1939 war er Lehrer für Kammermusik am Conservatoire in Genf. Als Pianist und Cembalist leitete er bis 1938 die von ihm selbst und einigen Freunden 1926 gegründete "Société de Musique de Chambre de Genève". In den 1940er Jahren, bis zu seiner Übersiedlung 1946 in die Niedelande, war Martin Präsident des Schweizerischen Tonkünstlervereins, der ihm 1947 den Kompositionspreis verlieh. 1950-57 lehrte er als Professor für Komposition an der Musikhochschule Köln.
Die Universitäten Genf und Lausanne verliehen ihm 1949 und 1961 die Ehrendoktorwürde.

Bis zu seinem Tod 1974 entfaltete Frank Martin freischaffend ein reichhaltiges kompositorisches Werk. Die stilistische Entwicklung führte ihn über die Auseinandersetzung mit aktuellen Strömungen, die ihn interessierten zu einer Synthese aus Stilelementen der deutschen und französischen Spätromantik, des Impressionismus und der Dodekaphonie.
Atonalität hat er in sein Schaffen nicht intergriert. Frank Martin hat zwar mit dem Gebrauch der seriellen Technik in seinen tonalen Komplexen Neues gesucht, er ist aber niemals bis zur radikalen Neuheit der Atonalität gegangen.

M. Klöckner,
Informationsquellen:
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Riemann Musiklexikon
Honegger / Massenkeil, das große Lexikon der Musik
Peter Hollfelder, die Klaviermusik
www.universaledition.com